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DFB-Ehrenamtspreis 2012

Gestern trafen sich um 13:15 Uhr, vor dem Bundesligaspiel FC Schalke 04 gegen die SpVgg Grether Fürth, dreizehn zu ehrende Vereins- und Kreisfunktionäre.

Zunächst begrüßte Kreiskassierer R. Stuhlmann im Raum „Knappe“ die Anwesenden und entschuldigte den Kreisehrenamtsbeauftragten Ernst Kastner, der leider nicht zu dieser Veranstaltung kommen konnte. Dann sprach der Kreisgeschäftsführer und stellv. Vorsitzende P. Schywek zu den geladenen Gästen und entschuldigte auch den Kreisvorsitzenden M. Wichmann, der von Beginn an nicht anwesend sein konnte.

P. Schywek und R. Stuhlmann ehrten die 13 Ehrenamtler und übergaben die Geschenke.
Die geehrten Ehrenamtler: Ludger Lanfermann (VfL Grafenwald), Bernd Sievers (VfL Grafenwald), Roland Parma (SuS Beckhausen), Nicole Mieberg (Wacker Gladbeck), Hans-Jürgen - und Anneliese Schwarzer (ETuS Bismarck), Michael Schneider (SG Preußen Gladbeck), Irmgard Mecking (SSV Buer 07 / 28), Reiner Grundmann (SC Schaffrath), Markus Hagen (SV Westfalia Schalke), Hans-Peter Grefrath (KSK – Vors.), Wolfgang Koschei (BJSK – Vors.), Renate Compernaß (Erler SV 08).

Nach der Ehrung und dem leckeren Essen sah man sich das Bundesligaspiel FC Schalke 04 gegen die SpVgg Grether Fürth an. Anschließend saß man noch gemütlich (wieder im Raum „Knappe“) beisammen, ehe man die Heimreise antrat.

 

Am letzten Schulungsabend der Schiedsrichter im Kreis 12 des Jahres, in der Gesamtschule Horst, wurde unser Schiedsrichter Hans-Jörg Borchardt für seine 15-jährige Tätigkeit geehrt:

Neben VKSA Werner Schütte unser Hans-Jörg Borchardt (Erler SV 08)

Auch wir bedanken uns für deinen Einsatz und deine Vereinstreue...., Glückauf auf weitere 15 Jahre.

 

 

 


 

Unser Ehrenratsvorsitzender spricht in der WAZ über das Ehrenamt in Vereinen:

 

Lass das mal die anderen machen

 

Lass das mal die anderen machen
Ernst Kastner (70) ist Vorstandsmitglied im Verein Erle 08 und Ehrenamtsbeauftragter des Fußballkreises Gelsenkirchen/Gladbeck/Kirchhellen. Er beklagt die fehlende Mitarbeit in den Vereinen.Foto: Martin Möller

Gelsenkirchen.  Ehrenamtsbeauftragter Ernst Kastner beklagt fehlende Mitarbeit in den Vereinen. Eltern sollten in die Arbeit mit einbezieht werden und soziale Gemeinschaft gefördert werden.

„Wenn wir nicht mehr ehrenamtliche Mitarbeiter gewinnen, gehen die Vereine vor die Hunde.“ Ernst Kastner, Ehrenamtsbeauftragter des Kreises und im Vorstand bei Erle 08, warnt vor einer bedenklichen Entwicklung. „In vielen Vereinen bestehen nur noch Papiervorstände.“ Die Arbeit ruht oft nur auf zwei Schultern, die, angefangen beim Spielbetrieb über die Betreuung bis zur Öffentlichkeitsarbeit, alles managen müssen.

Dabei ist das Interesse, Kinder in Vereinen anzumelden, bei Eltern nach wie vor vorhanden. Allein 80 Fußballmannschaften kicken Woche für Woche im Kreis Gelsenkirchen. Nur 34 haben auch Ehrenamtsbeauftragte gemeldet. Kastner, der sich seit Jahrzehnten engagiert, rät Vereinsvorständen, die Mitgliederlisten zu durchforsten und die Menschen gezielt anzusprechen, um sie für eine ehrenamtliche Mitarbeit zu gewinnen. „Wir müssen die Mitglieder an der Ehre packen, dass der Einsatz auf dem Platz allein oft nicht reicht fürs Überleben des Vereins.“

Eltern sollten im Verein mitwirken

Hinter jedem Mitglied sieht der 70-Jährige Eltern, Geschwister, Freunde, die über ein kaufmännisches oder organisatorisches Wissen verfügen oder handwerkliche Fähigkeiten besitzen. Eigenschaften, die im Vereinsleben ein Überleben sichern können. Der Erler, der in vielen Gremien ehrenamtlich arbeitet, Vorträge hält und in Seminaren referiert, bedauert vor allem bei Eltern eine Versorgungs-Mentalität. „Sie parken ihre Kinder im Verein und erwarten, dass man sich um sie kümmert.“ Doch eine nachhaltige und auch das soziale Bewusstsein prägende Vereinsarbeit sei nur möglich, wenn auch die Eltern mit einbezogen würden.

Die Bereitschaft ist offensichtlich gering . Die Antwort „lass das mal die anderen machen“, hat der Vereinskenner festgestellt, ziehe sich wie ein roter Faden durch die vielen Erklärungen, nichts tun zu wollen. Dabei sind Vereine mehr denn je auf fachliche Hilfe angewiesen. Das fängt bei Steuerfragen an und hört bei der Organisation von Spielen, Versammlungen oder Vereinsfahrten auf. Kastner will auch die ältere Generation aktivieren. Er kann die Ausreden, ich habe meine Leben lang genug gearbeitet, nicht mehr hören. Kastner: „Es geht doch um die Zukunft des sozialen Zusammenlebens , um Respekt und Verantwortung.“

"Ehrenamtlich zu arbeiten, ist cool"

Auch Jugendliche will Kastner animieren, sich stärker mit dem Verein zu identifizieren und ihre Mitarbeit anzubieten. „Sie werden erkennen, dass es auch cool sein kann, ehrenamtlich zu arbeiten.“

Viele Vereinsmitglieder spielen nur am Rande eine Rolle, beschränken sich aufs Zuschauen und Beitrag zahlen. Überleben können vor allem die zahlreichen kleinen Vereine nicht, die ohne Sponsoren auskommen müssen und jeden Cent mühsam zusammenkratzen. Ernst Kastner ist sicher, dass viele Vereine längst aufgegeben hätten, wenn nicht die Dauerhelfer im Einsatz gewesen wären, die zum Teil seit Jahrzehnten als Symbolfiguren für Treue und Verantwortung stehen. Der 70-Jährige war nach der Schlosserlehre auf Graf Bismarck bereits mit 16 Jugendsprecher, später im Betriebsrat und Jugendleiter der IG Bergbau und Energie.

Im sportlichen Bereich ist er Staffelleiter im Kreis und Sportrichter in der Verbandsspruchkammer. Er sieht die Ehrenamtler als Bindeglied zwischen Vereinen und Eltern. Sein Rat: Vereine sollten nie den Dank an ehrenamtliche Mitarbeiter vergessen. Die Ehrenamtsbeauftragten wollen weiter Überzeugungsarbeit leisten, Vereine einladen, die noch keine Beauftragten haben. Kastner: „Wir wollen verhindern, dass alle nur noch geradeaus schauen und die Arbeit der anderen nicht mehr sehen.“

Hilfestellung für Vereine erwartet Kastner auch durch Krankenkassen, Arbeitgeber, Geldinstitute und Politik. Seine Vorstellung: Kostenübernahme für Übungsleiter, Freistellung von Mitarbeitern, finanzielle Hilfe bei der Anschaffung von Sportgeräten und Verbesserung gesetzlicher Vorgaben zum Steuerrecht. Ratschläge für Vereine auf der Homepage des Landessportbundes www.lsb-nrw.de.